Wie lerne ich am besten? Vom Kurzzeitgedächnis zum Langzeitgedächnis Teil 2

In der Praxis ist es auch beim E-Learning kein Problem, die Informationen und Vorgänge ins Langzeitgedächnis des Lerners zu bringen.

Versuchen Sie die folgenden Ratschläge zu beherzigen, dann wird es Ihnen gelingen, dass die Informationen beim Lerner nachhaltig im Gedächnis bleiben.

  • Denken Sie an die magische Zahl sieben. Die sieben Hügel von Rom, sieben Tage hat die Woche usw. Denn mehr als sieben Informationen auf einmal kann das Kurzzeitgedächnis der meisten Menschen nicht aufnehmen. Überfrachten Sie also nicht Ihre Folien mit zuvielen Informationen, sonst wird vieles gar nicht erst beim Lerner abgespeichert werden.
  • Überfordern Sie nicht die Aufnahmefähigkeit des Lerners. Nach 20 min intensiver Konzentration lässt die Aufmerksamkeit bei vielen Menschen nach. Nach 40-45 Minuten ist bei den meisten Zuhörern die Konzentrationskurve deutlich am Absinken und es wird zunehmend schwieriger, dem Lernstoff zu folgen. Gerade bei Aufzeichnungssessions mit Re-recordings und zusammengesetzten Inhalten verliert der Autor schnell das Zeitgefühl. Planen Sie lieber etwas kürzer (z.B. 20 min), denn verlängern können Sie die Zeitdauer immer noch. Splitten Sie lieber die Inhalte, wenn Sie das Gefühl haben, es könnte zu lang werden.
  • Holen Sie den Lerner auf seinem Wissensstand ab. Erleichtern Sie ihm den Einstieg, indem Sie genau erklären, wie sich die kommenden Informationen mit seinem bisherigen Wissen verknüpfen. Eine kleine Folie mit dem konkreten Einstieg in das Problem/Szenario kann dem Lerner den Start sehr erleichtern.
  • Fassen Sie an geeigneten Stellen die wichtigsten Informationen zusammen. Der Lerner hat dann die Kernaussagen nochmal vor Augen. Das kann ein summary am Ende oder auch eine kurze Kapitelzusammenfassung sein.
    Achtung: Das ist kein Freibrief für Redundanz! Auch wenn in der Untertertia der Lateinlehrer stets predigte: \“Repetitio mater studiorum est.\“ (Wiederholung ist die Mutter des Lernens) Er bezog sich zu 99,9% auf Lateinvokabeln, nicht auf E-Learning-Lernmodule.
  • Sorgen Sie auch dafür, dass der Lerner das neue Wissen mit Hilfe eines Quizzes oder anderer Wissensstandabfragen überprüfen kann. Manchmal wird ein Themengebiet in seiner Gesamtheit zwar verstanden, aber Details werden überlesen. Somit können Sie dem Lerner auf behutsame Art und Weise zeigen, dass er sich nochmals dem Lernstoff widmen sollte. Falls er den Test besteht, erhält er ein positives Feedback über seinen Wissensstand, was didaktisch auch nicht verkehrt ist.

Zusammenfassung:

  • Nicht zuviele Informationen auf einmal
  • Nicht zu lange
  • Einfacher Einstieg für Lerner
  • Wichtige Infos zusammenfassen
  • Wissensstandsabfrage

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