Wolfram Alpha – Das neue Lernen ?

Was wurde im Frühjahr nicht alles über Wolfram Alpha geschrieben? \“Revolution des Lernen\“, \“Computer beantwortet Fragen\“ oder auch \“Google-Killer\“ waren auszugsweise Komplimente, mit denen die noch unveröffentlichte \“computational knowledge engine\“ bedacht wurde.

Spiegel Online dämpfte zwar etwas die Erwartungen des \“Google Killers\“ und Chip.de bezeichnete Wolfram Alpha als \“Antwortmaschine\“, während andere Medien Wolfram Alpha gleich übermäßige Schwächen unterstellten, oder gleich sagten \“\“Der Google-Killer sieht anders aus\“.

Ein Punkt vereint jedoch Kritiker und Fans: Die \“computational knowledge engine\“ ist etwas einzigartiges. Es werden nicht nur Daten gesucht, sondern auch miteinander in Verbindung gebracht.

Gibt man bei einer gewöhnlichen Suchmaschine 2 unterschiedliche Begriffe ein, findet man nur etwas brauchbares, wenn jemand bereits vorher diese miteinander in Verbindung gebracht hat. Bei Wolfram Alpha ist das ein bischen anders. Hier können zwei Begriffe miteinander verglichen werden. Sie können die Bevölkerungsdichte von Uruguay und Italien miteinander vergleichen. Die Antworten kommen nicht aus einer Suchmaschnine, sondern aus einer Datenbank, die von über 100 Spezialisten betreut wird.
(Anwort: Uruguay 19,2 Einwohner pro Quadratkilometer, Italien 200 pro Quadratkilometer).

Und wie das funktioniert zeigen diese Bilder: Klicken Sie auf die jeweiligen Bilder, um Wolfram Alpha in Aktion zu sehen.

Ja, das ist eine vernünftige Antwort, aber soviel Erkenntnis steckt hier noch nicht dahinter. Das könnte auch eine vorformulierte Antwort sein.

Das ist eine gute Antwort. Sofort eine schnelle Grafik und das zugehörige Land (für Geographieunkundige). Wer genauere Informationen benötigt, der ist mit einem Klick auf den Google Maps.

Sehr schön, eine präzise Antwort – Anmerkung: Am Tag des Screenshots hat Madonna Geburtstag.

Hier zeigt sich einen eklatante Schwäche der Antwortmaschine. Im reinen Datensuchmodus präsentiert die wichtigsten Informationen in Kürze. Bei Fragen, die einer Erklärung benötigen, fehlt Wolfram Alpha der Datenbankinput.

Das ist also wirklich sehr wenig und nur bedingt aufschlussreich. Ein lexikalischer Eintrag zu Twitter, und nirgendwo steht was von Micro-Blogging. Twitter nur auf die Homepagedaten zu reduzieren – da fehlt wirklich sehr viel.

In Sachen Software sieht es auch noch nicht so gut aus. Zu Powerpoint gibt es auch nichts. Keine Spezifikation, aber immerhin heisst es : Additional functionality for this topic is under development… Eigentlich schade, denn Powerpoint ist ein wichtiger Begriff.

Hier ist noch eine Stärke von Wolfram Alpha zu sehen. Der Umgang mit Zahlen ist bestechend. Egal ob Quersumme oder Kuchendiagramm, die Antwortmaschine findet sofort Lösungen.

 

Für den Anfang nicht schlecht, oder? Allerdings ist meines Erachtens der Begriff \“knowledge engine\“ ein bischen weit hergeholt. Eigentlich ist Wolfram Alpha bisher eher eine \“fact und calculating machine\“. Die sogenannte Antwortmaschine hat ihre Stärken, wenn um blosse Fakten geht. Kombinationen von Fakten oder gar Vorgänge und Zusammenhänge sucht man leider vergebens.

Fazit: Ein hervorragender Weltalmanach und in naturwissenschaftlichen Fragen sehr bewandert. Allerdings erst auf der Entwicklungsstufe. Bis eine Antwortmaschnine (wie in Science-Fiction-Filmen) Erklärungen geben kann, wird noch es dauern. Auf alle Fälle ist Wolfram Alpha eine nette Ergänzung für alle, die Fakten, Fakten, Fakten anstelle von langatmigen Erklärungen suchen.

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