Das papierlose Büro – Geschichte der PDF I

Wer jemals in alten Filmen das System der Datenablage und die dazugehörigen, riesigen Aktenordner gesehen hat, der freut sich bestimmt, dass er in Zeiten multi-nationaler Zusammenarbeit andere Speicher- und Aufbewahrungsmöglichkeiten hat. Der Wunsch, ein vollständiges Büro mit Dokumenten auf dem Rechner zu haben, ist bestimmt schon älter. Seine praktische Umsetzung gibt es noch nicht so lange.

Eine der entscheidenden Änderungen wurde von John Warnock vorangetrieben. Seine Vision war bereits im Frühjahr 1991, einen kompletten Text mit Grafik als ein einzelnes Dokument zu verschicken, und selbiges plattformunabhängig mit identischer Oberfläche zu haben. Hier ist der Orginaltext seiner Entwürfe von 1991.

\“Imagine being able to send full text and graphics documents (newspapers, magazine articles, technical manuals etc.) over electronic mail distribution networks. These documents could be viewed on any machine and any selected document could be printed locally. This capability would truly change the way information is managed.\“ aus: John Warnock, The Camelot Project. (Camelot war der Codename für Acrobat 1)

Na, kommt Ihnen das bekannt vor? Genau, das ist die Geburtsstunde der PDF.
Dieser Tag lässt sich sogar genau bestimmen. Am 15.Juni 1993 wurde der erste Adobe Reader veröffentlicht. Damals konnten PDF´s nur mit dieser speziellen Software geöffnet werden. Allerdings war der Reader nicht umsonst im Internet zum Downloaden angeboten, sondern kostete 50$.

Im September 1994 erschien Acrobat 2.0. Zu den wichtigsten Neuerungen zählte der Einbau der Suchfunktion. Endlich konnten längere Dokumente nach einem Begriff durchsucht werden. Auf YouTube gibt es noch ein Werbevideo aus den Anfangstagen der Acrobat

Heute fast nicht mehr vorstellbar, aber in der Konkurrenz \“Portable Documents\“ hatte die PDF mit \“No Hands Software\“ Mitte der Neunziger Jahre einen ernsthaften Konkurrenten. Heute findet man von \“No Hands Software\“ , bzw. \“Common Ground Software\“ wie die Firma später hiess, kaum noch Spuren bei Google.

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