Aller guten Dinge sind 3, zumindest bei der Betrachtung „Lernen mit Google“. Es gibt noch eine Möglichkeit, wie man mit der populären Suchmaschinen das Lernen unterstützen kann.
Das Zauberwort in diesem Falle heisst „Google Scholar“ und erhebt den Anspruch „mühelos“ eine Suche nach wissenschaftlicher Literatur zu erlauben. So soll, nach Relevanz geordnet, gezeigt werden, wie häufig wissenschaftliche Literatur innerhalb des wissenschaftlichen Diskurs verwendet wird.
Das liest sich hervorragend, und vor allem der Leitspruch \“Auf den Schultern von Giganten\“ weckt Erinnerungen an Sir Isaac Newton und reizt die Forscherneugierde.
Fangen wir gleich einmal mit einer geisteswissenschaftlichen Suche an. Als erster Suchbegriff wird „Lincoln“ eingegeben und da erwartet man Fachaufsätze über Abraham Lincoln (1809 – 1865). Aber weit gefehlt! Die ersten 2 Suchseiten lassen nicht die USA des 19. Jahrhunderst wieder auferleben, sondern man findet nur Aufsätze aus der gleichnamigen Stadt aus dem amerikanischen Bundesstaat Nebraska. Erst mit „Abraham Lincoln“ taucht der amerikanische Präseident auf. Geben wir Google Scholar noch mal eine Chance und bleiben auf historischen Terrain. Mit „Marcus Antonius„, römischer Konsul in der klassischen
römischen Republik und eine der Hauptfiguren in Shakespeare-Drama „Julius Caesar“, hat die Suche mehr Erfolg. Auffällig wird aber hier, dass bei der allerneusten Literatursuche sehr häufig ein Treffer von Google Books zu verzeichnen ist. Das lässt doch wieder etwas an der eigenständigen Suchfunktion zweifeln. Schliesslich verspricht Google Scholar doch die Suche nach wissenschaftlicher Literatur, da erwartet man schon mehr Ergebnisse aus wissenschaftlichen Datenbanken. Dies erscheint hier noch unterrepräsentiert.
Bei einem topmodernen E-Learning-Begriff , nämlich \“Twitter\“ sieht es überraschenderweise gleich besser aus. Bei diesem Suchbegriff erhält man sofort ein paar wissenschaftliche Artikel. So ist zum Thema \“Twitter\“ hier beispielsweise der Aufsatz Why We Twitter: Understanding Microblogging; Usage and Communities, eine Gemeinschaftsproduktion der Universität Maryland in Baltimore und den amerikanischen NEC Laboratories zu finden. Dieser Artikel wurde in anderen wissenschaftlichen Arbeiten schon 57mal zitiert und gilt als einer der Standardwerke zum Thema \“Microblogging\“.
Allerdings hat Google Scholar eine Schwachstelle. Zwar werden viele Arbeiten gefunden, aber manche sind kostenpflichtig (persönliche Einschätzung: verständlich, denn auch Verlage sind im E-Commerce-Geschäft.), und andere Artikel sind nur in Universitätsdatenbanken zu finden, in welche man nur mit Immatrikulation Zutritt hat.
Fazit: Durchaus nützlich. Ihre Suchbegriffe finden wissenschaftliche Artikel, ohne dass Sie Gefahr laufen, durch Werbehomepages oder ähnlichem auf unbrauchbare Seiten umgeleitet zu werden. Wenn Sie bei Google Scholar etwas suchen, finden Sie auf alle fälle qualitativ hochwertiges Material. Als Ergänzung zur herkömmlichen Suchmaschine durchaus geeignet, aber zur Zeit leider/gottseidank nicht in der Lage den Gang in die Forschungsbibliothek zu ersetzen.