Neulich wurde ich bei der Konzeption eines Captivate-Projektes mit folgender Frage konfrontiert: \“Und in welchem Format sollen wir das ausgeben?
Diese Frage ist nicht neu, sondern entsteht eigentlich jeweils bei der Planung eines Projektes.Darauf kann ich natürlich keine allgemeingültige Antwort geben, sondern antworte stets:\“Das kommt darauf an, wo und wie Sie es dem Lerner zur Verfügung stellen\“
Das ist keine ausweichende Antwort, das ist einfach die Realität. Meistens kommt meinerseits dann noch eine Gegenfrage:\“Soll der Lerner den Inhalt interaktiv, non-interaktiv oder vielleicht in Form von Druckvorlagen wie z.b. pdf bekommen?\“
Welche sinnvollen Möglichkeiten gibt es denn?
*.pdf/*.doc: Hierbei geht um schlichte, aber inhaltlich sehr konzentrierte Lernelemente, oftmals auch zum Ausdrucken gedacht. In einem Word-Dokument können Sie den Text gegebenfalls noch etwas aufhübschen (unterschiedliche Farben sorgen in der digitalen Version für Übersichtlichkeit)
*.avi: (Audio Video Interleave): dieses Format ist leider per se nicht interaktiv und neigt bei falscher Kompression gleich riesig zu werden. Dieses Format hat allerdings auch seine Reize. So können Extrakte aus dem Captivate – Film ohne Qualitätsverlust in Videobearbeitungsprogrammen wie z.B. After Effekts oder Cinelerra verwendet werden.
*.exe: sehr kritisches Ausgabeformat. Für eigene Präsentation hervorragend, da es automatisch auf Fullscreen geschaltet werden kann. Aber: auf Ihrer eigenen Homepage kann es ein Desaster werden. Die Antwort liegt in den Imageschwierigkeiten der exe-Datei und in dem Hund/Katze – Verhältnis zwischen exe-Datei im Browser und dem Virenschutzprogramm begründet. Abgesehen davon, dass viele Virenscanner in Firmen ohnehin das Abspielen der exe verweigern, auch mal eine Frage an Sie: Mal angenommen, Ihr heimischer Virenscanner warnt Sie vor einer auffälligen oder verdächtigen Datei aus dem Internet. Klicken Sie trotzdem auf \“Ausführen\“? Na, sehen Sie, die Angst vor Viren steckt in uns allen. Deshalb: exe im Netz macht selten Freude
*.htm/*.swf: Fürs Internet ist das Flashformat mein heimlicher Favorit. Lässt sich auch prima mit Content Management Systemen wie z.B. Drupal verknüpfen, ohne dass es zu Störungen kommt. Wenn Sie bewegliche Bilder ins Netz stellen, ist die swf meine persönliche Empfehlung: Überschaubare Dateigrössen; nur ein Flash-Plugin zum Abspielen wird benötigt; kein Herunterladen notwendig; was will der E-Learner mehr?
Fazit: Das Ausgabeformat sollte sich zuerst nach den didaktischen Anforderungen der Lerner richten. Wenn Sie die Frage nach dem \“Wie soll es vermittelt werden\“ beantworten können, dann ist meist auch die Frage nach dem Format geklärt.