Seam Carving mit Seamonster 0.1

Auch sorgfältige Planung einer E-Learning-Oberfläche verhindert manchmal nicht, dass es an einigen Stellen etwas eng wird. Schliesslich müssen die verbindlichen UserInterface-Elemente immer auf der gleichen Stelle liegen bleiben, um unnötige Sprünge zu verhindern. Also bleiben manchmal nur die Bilder als einzige Platzeinsparmöglichkeit übrig. Aber da beginnen oft die Schwierigkeiten. Die Bilder zu \“resizen\“ oder gegebenenfalls ausschneiden sind nicht immer der Königsweg. Manchmal müsste es einfach eine Möglichkeit geben, das Seitenverhältnis von Bildern ohne Qualitätsverlust zu verändern. Wenn Sie jetzt sagen, das klingt nach der Quadratur des Kreises, dann haben Sie noch nichts von seam carving gehört. Diese algorhytmenbasierte Technik unterteilt Bilder in eine Art Energiematrix und kann somit unwichtig wirkende Inhaltspunkte ohne sichtbaren Qualitätsverlust verändern.
Genau so etwas erwartete ich, als ich auf das OpenSource-Tool Seamonster 0.1 des Entwicklers Mike Swanson stiess. Auf einigen Homepages wurde dieses Tool als nützlicher Helfer angepriesen, mit einer Funktion an der auch grosse Bildbearbeitungssuite scheitern können.
Also, nichts wie heruntergeladen und ausprobiert. Die ersten Versuche entpuppen sich aber als sehr ernüchternd. Als einziges Format wird jpeg angenommen, das wäre nicht so schlimm, aber die Art wie der Seamonster-Algorithmus durch die Bilder pfügt, kann die Versprechungen kaum erfüllen. Landschaftsbilder mit wenig Formen können gut umgesetzt werden, aber ansonsten sorgten die erzeugten Bilder eher für ein Stirnrunzeln. Personen im Hochformat aufgenommen werden mit Seamonster 0.1 nicht qualitativ unverändert in Querformat umgewandelt, zwangsläufig wird die Person etwas zusammengeschoben. Auch wenig erfolgreich sind die Tests mit Bilder von Gebäuden. Die „Energiematrix“ nimmt zwar das Hauptgebäude wahr, aber beginnt bei weniger wichtigen Häusern die Perspektive etwas zu verzerren.
So macht das SeaMonster natürlich keinen Sinn. Das ist schade, denn bei den ersten Veränderungen sieht man wirkich die Fortschritte und freut sich, dass ein 800×600 grosses Bild ohne Qualitätsverluste auf 800×480 geändert werden kann. Aber danach beginnen erst die Probleme mit unerwünschten Schnitten.

Fazit: Das OpenSource-Tool liest sich in Beschreibungen recht euphorisch, aber bei der Anwendung klappt es nicht mit allen Bildmotiven. Wie schon gesagt: Schade, vielleicht findet sich jemand, der hier den Source Code noch etwas verbessen kann. Ich werde weiterhin auf das Gimp-Plugin vertauen, auch wenn es (noch) nicht die Ideallösung ist.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen