\“Von Null auf Hundert\“, das ist das Ziel einer jeden Homepage und eines jeden Internetdienstes. Allerdings gelingt es nur den wenigsten Anbietern, auf spektakuläre Weise durchzustarten. Zu dieser erlesenen Schar an Diensten zählt auf alle Fälle Twitter, das sich als das wichtigste Microblogging-Tool etabliert hat. Das Echtzeit-Medium Twitter wurde erst 2006 gegründet; aber spätestens seit 2009 ist Twitter nicht mehr aus der Online-Welt wegzudenken. Laut eigenen Angaben werden jeden Tag ungefähr 200 Millionen Tweets veröffentlicht. Jetzt könnte man boshaft sagen, dass Twitter ein reiner Kommunikationskanal ist, aber weit gefehlt: Die Top-100 Liste der englischen E-Learning-Expertin Jane Hart setzt Twitter auf Platz 1; Ja, Sie haben richtig gelesen: Twitter vor Adobe Captivate, Powerpoint, Flash, Jing usw. Ob das gerechtfertigt ist? Das möchte ich an dieser Stelle nicht kommentieren, denn viel wichtiger ist die Frage: Wie hilft Twitter beim Thema E-Learning?
Also, zuerst einmal ist ein kleiner Kunstgriff nötig: Einmal angenommen, man erweiterte den Begriff E-Learning auf alle Möglichkeiten, Informationen und Wissen über einen Computer aufnehmen zu können. Nur dann kann man Twitter auch als E-Learning-Tool bezeichnen. Aber lassen wir uns nicht von diesen Begrifflichkeiten stören; denn entscheidend ist, was man lernen kann.
- Twitter ist auf beruflicher Ebene die grösste Empfehlungsmaschinerie mit eingebautem Humanfilter der gesamten Internetwelt. Hier erhalten Sie die wichtigsten Links zu Ihrer Arbeitsbranche. Das beste daran ist die Tatsache, dass ein Branchenkollege diese Information gründlich durchgelesen hat, und die Seite für so interessant hielt, dass er sie seinen Followern empfiehlt. Folglich bleiben Sie mit gründlichem Twitterstudium auf dem Laufenden.
persönliche Anmerkung: Folgen Sie zuvielen interessanten Leuten, dann aktualisiert sich Twitter ständig neu. Sie laufen folglich Gefahr, in der Informationsflut zu ertrinken und haben Schwierigkeiten, die wirklich relevanten Links zu finden. - Diskussionen mit Fachleuten lassen sich gut über Twitter starten. Foren in allen Ehren, aber hier entwickeln sich oftmals nur mühsam Diskussionen. Bei Twitter geht das wesentlich schneller. Sie können (Stand 01.07.2011) zeitnah zu einem relevanten Thema diskutieren – Beispiel: Neues Social Network von #Google – eine Konkurrenz für #Facebook? Und schon sind Sie vielleicht mitten drin in einer Diskussion – genauso einfach können Sie sich einem Themenstrang anschliessen.
Fazit: Twitter bezieht seinen Status als populärstes Tool nicht hauptsächlich aus seinem Inhalt, sondern aus dem, was der Lerner daraus macht. Nur wenn Sie bereit sind, auch etwas Zeit in das Anklicken der Links zu investieren, oder sich an Diskussionen zu beteiligen, werden Sie einen Nutzen aus der Applikation ziehen können. In diesem Falle gilt das Sprichwort: Von Nichts kommt Nichts!
Tip: Versuchen Sie nicht wahllos, echten oder „selbsternannten“ Experten zu folgen. Wägen Sie sorgfältig ab, wessen Tweets lesenswert sind. Vielleicht lohnt es sich, einer Twittergroup zu Ihrem Interessensgebiet zu folgen. Wer die Informationen aus den Tweets gerne in E-Paper-Form sehen möchte, dem sei Paperli , eine Online-Zeitung, die sich aus Tweets generiert, empfohlen. So können Sie sich die wichtigsten Informationen zu einem Thema in Zeitungsform ansehen. Abschliessend noch der Verweis auf mein persönliches Lieblings-Paperli von Martin Ebner mit dem Thema E-Learning.
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