Die US-Firma Articulate hatte schon mit dem Articulate Quizmaker gezeigt, dass die Erstellung von Quizzes sich nicht nur auf Multiple-Choice-Fragen beschränken muss, sondern daß verschiedene Quizarten eine Wissenstandsabfrage deutlich auflockern können. Zusätzlich war es in Quizmaker auch recht einfach, sich einen Master zu basteln oder mit dem Einfügen von Bildern ein optisch attraktives Lernprogramm zu erstellen. Kein Wunder also, dass der User auch bei Articulate Storyline eine umfangreiche Auswahl an verschiedenen Fragen hat. Wenn Sie diese Fragen in Ihr Lernprogramm einbauen, egal ob mit LMS-Rückmeldung oder nicht, die Wissenstandsabfrage am Ende eines Trainings bereichert die meisten Lernpläne. Also hier die Antwort auf die Frage: \“Welche Quizarten in Articulate Storyline kann ich in meinem Modul verwenden?\“
Die Quizarten in Articulate Storyline
Bei Storyline haben Sie die Möglichkeit eine der vorgegebenen Frageformen (graded) zu verwenden, oder existierende Slides in freie Frageformen (freeforms) unzuwandeln.
Graded:
True/False:
Das ist die einfachste Frageform. Sie stellen ein Statement auf die Bühne und der Lerner muss beantworten, ob diese These korrekt ist.
Multiple-Choice:
Die Multiple-Choice-Fragen kennt wirklich jeder. Es stehen vier Antworten zur Auswahl, davon ist eine die richtige Antwort. Ich denke, diese Frageform bedarf keiner weiterer Erklärung, denn in vielen Online-Onlinetrainings oder bei der theoretischen Führerscheinprüfung wird das Multiple-Choice-Verfahren verwendet.
Multiple-Response:
Etwas schwieriger als die Multiple Choice – Fragen ist die
Multiple-Response-Frage. Bei diesem Fragestil können mehrere Antworten
richtig sein. Der Lerner kann also nicht nach dem Ausschlußverfahren die
Fragen beantworten, sondern die richtigen Antworten parat haben.
Tip
am Rande: Wenn sie Multiple-Choice-Fragen und Multiple-Answer-Fragen
abwechseln, dann sollten Sie Ihre Lerner nochmal gesondertim Text
daraufhinweisen.
Fill-in-the-blank:
Der Lückentext, eine sehr populäre Frageform aus dem
Fremdsprachenunterricht. Schon ganze Schülergenerationen erfreuten sich
z.b. am Eintragen von unregelmäßigen französischen Verben.
Am
Computer verläuft es ähnlich. Sie tragen ein Wort oder einen Satz ein,
danach bestätigen Sie den Eintrag z.b. mit der ENTER-Taste und schon
erhalten Sie die Information, ob dieser Eintrag richtig war. Allerdings
sollten Sie die Fragen nicht zu schwer gestalten. Je mehr Worte der User
eintragen soll, desto mehr Tippfehler kann er machen.
Sie erschweren
dem User auch unnötig die Beantwortung, wenn Sie die Fragen nicht
präzise genug stellen und mehrere Antwortmöglichkeiten richtig sein
könnten.
Word Bank
Im Endeffekt ist eine Word Bank eine Art Multiple-Choice-Aufgabe. Sie haben mehrere Elemente zur Auswahl und müssen die korrekte Antwort unter den falschen Antworten auswählen. Dieses \“Kärtchen\“ muss nun an einer bestimmten Stelle abgelegt werden.
Matching Drag&Drop – Matching Dropdown
Beim Matching sollen einzelnen Objekte einander zugeordnet werden.
Dies erfolgt entweder per Drag&Drop, oder Sie können aus einem
Dropdownmenü die passenden Elemente auswählen.
Ein sehr beliebtes
Bespiel ist die Auflistung von Sehenswürdigkeiten in einer Spalte, denen
die dazugehörigen Städte aus einer anderen Spalte zugeordnet werden.
Sequence Drag&Drop – Sequence Dropdown
Bei dieser Frageform soll der Lerner einzelne Objekte in die richtige Reihenfolge bringen. Hierbei kann der Ersteller des Lernprogramms auswählen, ob diese Reihenfolge entweder per Drag&Drop oder mit einem Dropdown-Menü dargestellt werden soll. Eine recht typische Anwendung ist beispielsweise die Auflistung von Arbeitsprozessen, die der Lerner in die richtige Reihenfolge bringen muss.
Numeric
Diese Zahlenabfrage ist hervorragend für Schätzfragen, z.b. am Anfang eines Moduls, geeignet. Der Lerner soll eine Zahl eingeben und Sie können bei der Kontrolle verschiedene Parameter verwenden. So kann eine gesuchte Zahlen in einem bestimmten Zahlenraum liegen, oder Sie können Sie grösser/gleich – Funktion anwenden.
Hotspot
Hierbei soll auf eine vordefinierte Region auf der gezeigten Oberfläche geklickt werden. Diese Fragevariante kann ein eher monotones E-Learning durchaus interessanter gestaltet werden. Machen Sie aber Ihrem User klar, dass eine beliebige Anzahl von Klicks nicht die Chancen auf einen Zufallstreffer erhöht. Die Hot Spot – Auswertung erfolgt erst, wenn Sie auf den \“Senden\“-Button klicken.
Freeform:
Es gibt nicht nur die Formular-Quizarten in Articulate Storyline, sondern auch die sogenannten Freiform-Aufgaben.
Drag&Drop
Bei dieser Frageform verteilen Sie unterschiedliche Elemente, sei es Bilder oder Textboxen, auf Ihrem Bildschirm. Die Aufgabe des Users ist es dann, mit Drag&Drop-Bewegungen, die jeweiligen Elemente richtig abzulegen.
Pick One
Diese Frage ist im Endeffekt eine Multiple-Choice-Aufgabe, die ebenfalls etwas mit der Word Bank verwandt ist; hier positionieren Sie verschiedene grafische Elemente auf der Bühne und lassen den User ein bestimmtes Objekt anklicken. Der Lerner erfährt dann, ob er das richtige Element ausgewählt hat.
Pick Many
Diese Frage ist mit der Multiple-Response-Aufgabenform verwandt. Der User muss hier, anders als bei der \“Pick One\“-Frage, nicht nur ein Element, sondern gleich mehere Grafiken per Klick auswählen.
Persönliches Empfehlung: Investieren Sie ruhig etwas Zeit in die Erstellung der Quizzes und überlegen Sie sich ein paar abwechslungsreiche Frageformen. Eine monotone Beantwortung von 20 Multiple-Choice-Fragen (womöglich ohne grafische Abwechslung) erhöht nicht gerade die Aufmerksamkeit und Neugierde des Lerners.
Text Entry und Hotspot sind identisch mit den graded questions.
Mit den Quizarten in Articulate Storyline können Sie also ein sehr abwechslungsreiches E-Learning erstellen. Viel Spass beim Erstellen und Beantworten der Quizfragen!
Falls Sie komplexere Quizzes planen, können Sie diese gerne auch als gesonderten Agendapunkt in eine Articulate Storyline – Schulung aufnehmen.