Untertitel in E-Learning Projekt in Articulate Storyline 3 einfügen

Untertitel beim E-Learning?

Kürzlich hatten wir einen Blogbeitrag zum Thema “Barrierefreiheit” veröffentlicht. Am nächsten Tag erreichte uns als Antwort darauf die E-Mail einer ehemaligen Schulungsteilnehmerin zum Thema “Untertitel”. Es ging hierbei um eine Ungenauigkeit der deutschen Sprache.

Im Englischen existieren 2 Begriffe:

Closed Captions und Subtitle. Die deutsche Sprache verwendet aber (nicht nur beim E-Learning) lediglich den Terminus “Untertitel”. Deshalb sorgen englische Fachtexte bei ungenauem Lesen für Irritation.

Was ist der Unterschied zwischen Closed Captions und Subtitle?

Beide Versionen bilden den Text des E-Learning Moduls oder des Videos ab, aber subtitle bedeutet im Englischen die Übersetzung des Audios in eine andere Sprache. Bei dieser Form geht der Ersteller davon aus, dass der Lerner das Audio hören kann und lediglich die Übersetzung zum Verständnis benötigt. Gerade beim Aufbau von internationalen Lernplattformen von großen Firmen können mit Untertitel die Videos einer größeren Konsumentenanzahl zu Verfügung gestellt werden.

Die Closed Captions (auf Deutsch: geschlossene Bildbeschreibung) sind für höreingeschränkte Personen gedacht, welche keine Hintergrundgeräusche hören können und keinen Sprecherwechsel wahrnehmen. Hierbei geht nicht um den reinen Sprechertext, sondern die zusätzlichen Geräusche wie z.B. Telefonklingeln oder Gelächter, die zum Verständnis angezeigt angezeigt werden sollen.

Sie sehen, dass der Begriff „Untertitel“ unterschiedlich verwendet werden kann. Die fachliche Übersetzung für die Closed Captions wäre übrigens „synchronisierte visuelle Alternative für sprachliche und nichtsprachliche Audio-Informationen“. Das liest sich etwas sperrig.

Aber bei den meisten E-Learning Modulen ist es nicht erforderlich, diese „erweiterten Untertitel“ zu verwenden. Die meisten Module werden nur von einer Person eingesprochen und zusätzlich werden Hintergrundgeräusche eher sparsam verwendet. Daher genügen nach meiner Einschätzung in den meisten Fällen die „normalen“ Untertitel

Untertitel in E-Learning für alle Lerner?

Insgesamt gibt es gute Gründe, auch Lernern ohne Höreinschränkung Untertitel zur Verfügung zu stellen. Stellen Sie sich folgende Lernsituationen vor:

    • Laute Arbeitsatmosphäre

In einer Fabrikhalle mit entsprechendem Lärmpegel ist es unmöglich, mit normalem Kopfhörer einem Audio zu folgen. Der Lärm von Maschinen vielleicht nicht das ganze Audio, aber schon das Übertönen von einzelnen Wörtern macht das Verstehen des Audios sehr anstrengend.

    • Keine Kopfhörer in stiller Arbeitsatmosphäre

In einem Büro mit mehreren Kollegen wird das Audio eines E-Learning Moduls ohne Kopfhörer schnell zu einer nervenden Angelegenheit.

    • Erzwungene Stille

An einem Arbeitsplatz wie z.B. im Krankenhaus dürfen es in Bereitschaft kompliziert werden, wenn ein Kopfhörer mit lautem Audio des E-Learning Moduls z.B. Alarmsignale oder Piepser übertönt.

    • Nicht-Muttersprachler

Bei den meisten Nicht-Muttersprachler ist die Lesefähigkeit deutlich stärker ausgeprägt als die Fähigkeit, Texte durch reines Hören zu erschließen. Kommen noch sinnveränderte Apostrophen, Wortähnlichkeiten oder Abkürzungen dazu, können Informationen schnell untergehen. Aus dem Französischunterricht der Schule könnte noch die Ähnlichkeit zwischen l’attente – la tante – la tente – latente (adj) vertraut sein. (Übersetzung: Das Warten – Die Tante – Das Zelt – latent). Hier hilft definitiv das Mitlesen.

Benötigen Sie Hilfe bei der Planung und Erstellung von E-Learning? Kontaktieren Sie uns per Mail oder melden Sie sich bei uns unter 06221/7517252.